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Umgebung von Agra.SIKANDRA. 19. Route. 169 eine zinnengekrönte Mauer umschließt. Vier stattliche, 21m hohe
Tore von rotem Sandstein mit weißem Marmorschmuck bilden die
Zugänge. Auf dem Haupttor, im W., ragen vier neuerdings her-
gestellte
Marmorminarette auf. Oben schöner Blick auf das Grab-
mal
und Aussicht östl. bis Agra, südwestl. bis Fathpur Sîkri, wo
am Horizont das Triumphtor der Jâma Masjîd (S. 172) sichtbar ist.
Die Rasenflächen des Gartens sind mit Bäumen bepflanzt. An den
breiten Wegen Wasserbecken mit Springbrunnen.

Das Grabmal unterscheidet sich von allen andern Mogulgräbern
durch seine eigenartige Anlage, die auf altindische Vorbilder hin-
zuweisen
scheint. Der gewölbte, neuerdings weiß gestrichene Unter-
bau
, mit offenen Bogen und hohen Eingangstoren, mißt in der Höhe
9m, in der Grundfläche 94qm. Darüber ragt ein vierstöckiger
Stufenbau auf, mit zahlreichen Pavillons und Bogenhallen auf den
Terrassen. Das unterste Stockwerk hat 57qm Fläche, das oberste
48qm. Drei Stockwerke sind aus rotem Sandstein. Das oberste ist
aus weißem Marmor und bildet eine Art Camposanto, dessen Außen-
mauern
durch 44 in reichsten geometrischen Mustern durchbrochene
Marmorfenster belebt sind. Bogenhallen umgeben den offenen
Innenraum, in dem auf einer niedrigen Plattform das einfach vor-
nehme
Kenotaph Akbars steht. Die eingemeißelten Inschriften ver-
künden
die Grundformeln von Akbars freiphilosophischer Religion:
Allahu Akbar (Gott ist groß) und Jalla Jalalahu (Möge sein
Ruhm erstrahlen), sowie die 99 heil. Namen des Schöpfers. Auf
dem Postament daneben soll der berühmte große Diamant Koh-
i-nûr
(d. h. Berg des Lichts) eingelassen gewesen sein, der nach
mancherlei Schicksalen schließlich in den englischen Kronschatz
kam. Der wirkliche Sarkophag ist senkrecht unter dem Keno-
taph
in einem unterirdischen Gewölbe beigesetzt, zu dem der Ein-
gang
auf der Südseite des Unterbaus ist. Der einfache Grabstein,
dessen Kopfende nicht nach Mekka, sondern der aufgehenden Sonne
zugewendet ist, trägt nur den Namen; die kostbare Hülle darüber
ist ein Geschenk des Vizekönigs Earl of Northbrook (1876). In
den andern Räumen ruhen Familienglieder.

Östl. außerhalb des Gartenbezirk liegt der schön dekorierte Kânch
Mahâl
, ein Landsitz Jehângîrs, neuerdings hergestellt. Westl., etwa
1km weiter an der Straße nach Muttra, das Bahradari, ein ehem. Palast
des Sikandar Lodî (1495), jetzt Filiale des Waisenhauses von Agra.


Der *Ausflug nach Fathpur Sîkri (37km; gute schattige
Landstraße) wird am besten mit Motor Car gemacht (vgl. S. 161;
Fahrzeit 1 St.), doch bleibt auch bei Benutzung einer raschen Tonga
(3- St.) Zeit zu einer flüchtigen Besichtigung. Wer übernachten
will, findet nach Vorausbestellung in dem neuen Dâk Bungalow
gute Unterkunft und Verpflegung.

Die 1569-1602 von Akbar erbaute Stadt Fathpur Sîkri oder
Fathepur Sîkri verdankt ihre Gründung der Begegnung des Kaisers